Ich wre gerne in Stuttgart geblieben" 11FREUNDE

Herr lber, Sie haben sowohl fr den VfB Stuttgart als auch fr den FC Bayern Mnchen gespielt. Fr wen schlgt bei der heutigen Partie Ihr Herz?Fr Bayern so schn die drei Jahre in Stuttgart mit dem magischen Dreieck auch waren. Ich bin heute als Markenbotschafter Angestellter des FC Bayern und habe als Spieler sehr

Herr Élber, Sie haben sowohl für den VfB Stutt­gart als auch für den FC Bayern Mün­chen gespielt. Für wen schlägt bei der heu­tigen Partie Ihr Herz?
Für Bayern – so schön die drei Jahre in Stutt­gart mit dem magi­schen Dreieck auch waren. Ich bin heute als Mar­ken­bot­schafter Ange­stellter des FC Bayern und habe als Spieler sehr viele Erfolge mit diesem Verein gefeiert. Der FC Bayern Mün­chen ist mir daher noch näher.

Dabei wollten Sie anfangs gar nicht von Stutt­gart zum damals schon großen FC Bayern Mün­chen wech­seln.
Das stimmt. Ich wäre gerne in Stutt­gart geblieben. Der dama­lige Prä­si­dent, Herr Mayer-Vor­felder, hatte die Ver­träge mit Fredi Bobic und Kras­simir Balakov schon ver­län­gert, bevor es in die Win­ter­pause ging. Ich bin dann nach Bra­si­lien geflogen und dachte, dass mein Ver­trag danach ver­län­gert wird. Aber als ich zurückkam, hat man mir gesagt, dass ich nach Mün­chen wech­seln soll. Bayern hatte eine sehr hohe Ablö­se­summe ange­boten.

Ruft der große FC Bayern, gibt es doch als Spieler eigent­lich nichts zu über­legen.
Die Stim­mung beim VfB war sehr fami­liär. Ich habe das sehr genossen. Zum Bei­spiel hat uns Herr Mayer-Vor­felder einmal im Monat immer zum Essen ein­ge­laden – mit unserer ganzen Familie. Das waren sehr schöne Abende. Wir haben ein, zwei Gläser Wein getrunken, aber nicht gesoffen. Diese Treffen haben den Zusam­men­halt unge­mein geför­dert. Wenn du die Familie deines Mit­spie­lers kennst, ver­stehst du dich mit ihm auch auf dem Platz besser.

Meine Frau meinte: Gio­vane, du willst Natio­nal­spieler werden. Dann musst du zu Bayern gehen“

Beim FC Bayern ging es Mitte der 90er Jahre nicht ganz so har­mo­nisch zu.
Der FC Bayern, das war ja der FC Hol­ly­wood. Ich hatte wirk­lich Zweifel und Angst, ob ich in Mün­chen Fuß wirk­lich fassen kann. Es gab vor mir viele Spieler mit großen Namen, die den Verein nach zwei Jahren schon wieder ver­lassen haben. Sie waren in Mün­chen geschei­tert. Meine Frau meinte: Gio­vane, du willst Natio­nal­spieler werden. Dann musst du zu Bayern gehen. Beim VfB gut zu spielen, hat dafür offenbar nicht aus­ge­reicht. Okay, dann mache ich das halt, habe ich schließ­lich gesagt.

Letzt­lich war es der rich­tige Schritt. Sie wurden Natio­nal­spieler, gewannen mit Bayern vier mal den Meis­ter­titel, 2001 die Cham­pions League und wurden Publi­kums­lieb­ling.
Aber anfangs war es schon eine Umstel­lung. Beim VfB haben wir immer nur nach vorne gespielt. Alle hatten Spaß, wir auf dem Platz und die Zuschauer auf den Rängen. Bei Bayern hat­test du alle drei Tage ein Spiel und muss­test immer gewinnen. Haben wir 1:0 geführt, hat mich der Trainer aus­ge­wech­selt und einen Defen­siv­mann gebracht. Da ver­lierst du schon ein biss­chen die Lust am Fuß­ball. Ich erin­nere mich noch an die Worte von Tra­pat­toni: Gio­vane, für ein 1:0 gibt es drei Punkte, für ein 2:0 gibt es drei Punkte und für ein 3:0 gibt es auch nur drei Punkte.

Die Aus­rich­tung der heu­tigen Bayern-Mann­schaft ist ganz anders, viel offen­siver. Ein Traum für jeden Stürmer. Sie wären bestimmt gerne dabei.
(Lacht) Oh ja. Das wäre ein Spaß. Aber in dieser Mann­schaft würde wohl jeder gerne mit­spielen.

Gio­vane Élber

Gio­vane Elber kam als 22-Jäh­riger zum VfB und bil­dete dort drei Jahre lang mit Bobic und Balakov das magi­sche Dreieck. Nach dem Wechsel zum FC Bayern schoss der Bra­si­lianer für den deut­schen Rekord­meister in 169 Bun­des­li­ga­spielen 92 Tore. Elber fei­erte mit den Bayern zahl­reiche Titel, ehe er 2004 zu Olym­pique Lyon wech­selte. Nach einer wei­teren Sta­tion in Mön­chen­glad­bach been­dete Elber 2006 in Bra­si­lien bei Cru­zeiro Belo Hori­zonte seine Pro­fi­kar­riere. Der 48-Jäh­rige ist heute als Mar­ken­bot­schafter des FC Bayern Mün­chen welt­weit unter­wegs. Daneben betreibt er in seiner Heimat eine Rin­der­farm. Elber ist zudem Vor­sit­zender der Gio­vane-Elber-Stif­tung, ein Verein zur För­de­rung bra­si­lia­ni­scher Stra­ßen­kinder (www​.gio​vane​-elber​-stif​tung​.de). Und er kämpft gegen die wei­tere Abhol­zung von Regen­wäl­dern in Bra­si­lien.

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